Knoblauch ist eine tolle Sache. Meiner Ansicht nach gibt es kaum einen besseren Dip als eine gute Aioli und in jede gute, mediterrane Sauce gehört eine Zehe Knoblauch. Ihr seht: ich liebe Knoblauch, allerdings habe ich auch so manch ein Problem mit den Knollen. 1. sie senken den Blutdruck und das ist für jemanden wie mich, der im Sommer notorisch unter Kreislaufbeschwerden leidet, gar nicht gut. Und 2. nach der Verarbeitung von Knoblauch stinken die Finger tagelang, Spezial-Küchen-Seife hin oder her. Als eine Bekannte mich auf dieses Knoblauch-Confit aufmerksam machte, sah ich meine Chance – mit Knoblauchöl lässt sich der feine Geschmack viel leichter dosieren, ohne gleich zum Sturz meines Blutdrucks zu führen. Und die fertig confierten Zehen muss man nur noch mit einer Gabel aus dem Glas in den Topf geben. Bei der Herstellung orientierte ich mich an dem Eintrag auf Monambelles.
für ein Weckglas Knoblauch-Konfit
2 Knoblauchknollen
150 ml Olivenöl
150 ml Rapsöl
Die Knollen auseinandernehmen und die einzelnen Zehen in ein großes Metallsieb geben. Wasser in einem Topf zum Kochen bringen, daneben eine Schüssel mit kaltem Wasser und Eiswürfeln bereitstellen. Das Sieb mit den Zehen für etwa 30 Sekunden in das kochende Wasser halten, danach in der Schüssel mit Eiswasser kalt abschrecken. Zehen im Wasser abkühlen lassen.
Das holzige Ende der Zehen abschneiden und die Haut abziehen. Die geschälten Zehen auf einem sauberen Küchentuch trocknen lassen. Ofen auf 160°C vorheizen und eine kleine ofenfeste Form bereitstellen. Öl in die Form geben und gut vermischen. Geschälte, trockene Knoblauchzehen hinzugeben.
Form für etwa 1 Stunde im Ofen confieren lassen, dabei immer wieder die Farbe der Zehen kontrollieren. Das Confit ist fertig, wenn die Zehen goldgelb sind. Abkühlen lassen und Öl mit Zehen in ein Einmachglas füllen. Das Confit ist im Kühlschrank mehrere Wochen haltbar.
Doch was macht man nun mit diesem Knoblauch-Confit? Zum einen hat man ein ganz wunderbares Knoblauchöl, das sich gut in Marinaden und Dressings macht. Zum anderen lassen sich die confierten Zehen leicht verarbeiten und sollen wohl auch im Geschmack etwas feiner und aromatischer als roher Knoblauch sein. Ich werde in den nächsten Wochen die Verwendungsmöglichkeiten testen und nach für nach hier verlinken. Und natürlich freue ich mich über eure Ideen, Erfahrungen und Verwendungsmöglichkeiten für das Confit hier in den Kommentaren :)
Manu meint
Hallo Tina,
nun komme ich endlich mal dazu, hier zu kommentieren. :)
Ich bin schon sehr gespannt darauf, was du mit dem Confit alles anstellen wirst! Unsere erste Fuhre aus drei kleinen Knoblauchknollen ist nun nach drei Wochen verputzt. In dieser Zeit haben wir Knoblauch nicht mehr in anderer Form verwendet, weil die Handhabung der confierten Zehen so schnell und unkompliziert ist: kein Schälen, kein Schneiden, kein Pressen, kein Geruch an den Fingern – stattdessen einfach mit einer sauberen Gabel ins Glas, Knoblauch raus, zerquetschen, rein in den Topf, die Pfanne, die Dressing-Schüssel, die Butter, aufs Brot…
Mir schmeckt confierter Knoblauch nicht nur besser, ich bilde mir auch ein, dass ich ihn besser vertrage, als wenn ich ihn roh in die Gerichte gebe oder nur mit den übrigen Zutaten zusammen koche/brate. So ist es nicht verwunderlich, dass bei uns in der Küche schon Knoblauch für eine zweite Runde bereitliegt.
“Eine Bekannte” ;-)
Charly meint
Kleiner Tipp gegen Knoblauch-Finger:
Finger an Edelstahl reiben! In Prof-Küchen gibt es sogar richtige Edelstahlseifen
(Edelstahl in der handlichen Seifenform ;) Ich kann wirklich nicht erklären, warum, aber
wenn ich mit meinen Knoblauchfinger das Edelstahlwaschbecken berühre bzw. daran reibe, ist der Geruch weg!
Würde mich über Rückmeldung freuen, ob ich eine Wunderspüle habe oder dieser Tipp tatsächlich
immer funktioniert ;)
Tina meint
Danke, dass du es anfügst – inzwischen mache ich selbst das auch immer so, der Tipp funktioniert also tatsächlich :)
Torsten Werner meint
Die Variante im Backofen gefällt mir gut. Leider fehlt ein Hinweis auf das Risiko Botulismus. Hier mehr dazu: http://www.bfr.bund.de/cm/343/selbst-hergestellte-kraeuteroele-und-in-oel-eingelegte-gemuese-bergen-gesundheitliche-risiken.pdf
Tina meint
Lieber Torsten, danke für deinen Hinweis! Wie jedoch in dem von dir verlinkten Artikel schon steht, betrifft das vor allem Produkte, die nach dem Einlegen nicht noch einmal erhitzt werden. Ich persönlich hatte bisher keine Probleme mit dem Confit.
Kerstin meint
Wenn Du aber das Knoblauchöl in Marinaden und Dressings verwendest, nutzt du es doch unerhitzt. Und das ist, wie in dem verlinkten Artikel steht, dann wieder sehr gefährlich.
So wie ich das verstehe, dürfen sowohl der Knoblauch als auch das Öl nur nach Erhitzen verzehrt werden, also nicht kalt im Salat oder auf dem Butterbrot oder im Dressing.
Franz meint
Hallo,
wiie in dem Link erklärt betrifft das Produkte die unter 121 C° erhitzt wurden. Der Knoblauch wird in diesem Rezept eine ganze Stunde auf 160 C° erhitzt, es besteht also keine Gefahr für Botulismus
lg