Vom Hochsommer haben wir noch nicht so wirklich viel gehabt. Vapiano gibt sich trotzdem Mühe, sommerliche Gerichte auf die Karte zu schreiben, die uns den Juli und August verschönern sollen. Für uns ist es jetzt schon die dritte Specials-Runde, die wir für euch reviewen. Unsere Eindrücke sind dabei ganz unterschiedlich, sogar kontrovers. Lest selbst:
Wir müssen ein Geständnis machen: wir finden beide Mortadella ganz schrecklich! Und irgendwie trauen wir uns nicht, uns überzeugen zu lassen, dass die Würfel in Pasta Goia della Vita ganz hervorragend schmecken. Aber: Vielleicht hat von euch jemand das Gericht probiert und möchte uns einen Kommentar dazu da lassen? :)
“PASTA GIOIA DELLA VITA
Halbgetrocknete Tomaten und Radicchio mit Mortadellawürfeln in
einer leichten Weißweinsauce, vollendet mit Gruyère-Käse.
Passt besonders gut zu unseren hausgemachten Campanelle.”
Pasta Estiva klingt schön italienisch und bedeutet schlichtweg: Sommer-Pasta. Was man bei den aktuellen Temperaturen nicht möchte, sind Nudeln, die so schwer schmecken, dass man nach dem Essen so sehr mit Verdauen beschäftigt ist, dass man nur noch schneller schwitzt. Das sollte bei Pasta Estiva nicht zutreffen: die Kombination aus Minze und Ingwer klingt vielversprechend.
Und tatsächlich: der erste Geruchseindruck ist umwerfend: frisch-minzig und leicht anregend. Dann die erste Gabel, die ganz andere Impressionen zulässt. Hier vermischt sich eine leichte Schärfe von genau einem Chiliring mit den ätherischen Ölen aus frisch geriebenem Ingwer und zerpflückter Minze. Dazu gesellen sich Hähnchenbrust, halbgetrocknete Tomaten in Öl, Kirschtomatenstücke und Rucola. Insgesamt also eine sehr stückige Mischung, zu der die empfohlenen Conchiglie gut passen. Im Übrigen wird das Gericht nicht von einer richtigen Sauce zusammengehalten; die angebratene Hähnchenbrust wird ganz schlicht mit etwas Brühe im Wok abgelöscht, die dann die Aromen auf den Nudeln verteilt. Was die halbgetrockneten Tomaten anbelangt, so hatte ich schon bei Pasta Rustica bemerkt, dass sie zu groß sind. Drei Tomatenstücke in einer Schüssel voll Pasta sind einfach mal schnell verputzt und wenn sie denn etwas zur Komposition beitragen sollen, müssen sie kleiner sein. Ich behaupte aber einfach mal, dass sie ohnehin nicht gut in dieses Gericht passen; die bodenständig-öligen Tomaten machen den ätherisch-leichten Geschmäckern eine Konkurrenz, deren Reiz sich mir nicht erschließt. Alternative: Paprikawürfel sind knackig und frisch und passen sich dem Geschmack besser an. Nichtsdestotrotz ergeht für das Gericht eine klare Probierempfehlung!
Nach Michis klarer Probierempfehlung habe ich das selbst ausprobieren müssen: Pasta Estiva, für mich gab’s die vegetarische Variante. Bereits beim Zuschauen während der Zubereitung war ich etwas skeptisch: den Großteil der Zeit bruzelten da die halbgetrockneten Tomaten vor sich hin, dann kam der Rucola dazu und schließlich wurde ich gerade noch gefragt, ob ich Ingwer dazu haben möchte. Aber natürlich wollte ich das, genauso wie die Minze und den sommerlich-frischen Geschmack! Tja, denkste. Vegetarisch bedeutete in diesem Fall offenbar: Campanelle mit halbgetrockneten Tomaten und zerkochten Rucolablättern. Die Kirschtomaten und die Peperoncini hat meine Köchin einfach mal weggelassen, wie ich im Nachhinein erst bemerkt habe. Da wundert es mich auch nicht, dass das Gericht einfach nur fad geschmeckt hat und so gar nicht nach Sommer – eher nach einer Portion Nudeln, die man mit ein paar Dingen aus dem Kühlschrank um 3 Uhr morgens in eine Pfanne geworfen hat.
Pasta Estiva, 8,50 €, (für die vegetarische Variante 6,50€), gegessen im Vapiano München Fünf Höfe bzw. vegetarische Variante im Vapiano München Bogenhausen.
“PASTA ESTIVA
Zarte Hähnchenbrust, halbgetrocknete Tomaten und Peperoncini
tanzen in einer leichten Sauce mit einem Hauch Ingwer.
Kirschtomaten, Minze und Rucola gesellen sich gerne dazu.
Mag besonders unsere hausgemachten Conchiglie.
Mich gibt’s auch vegetarisch.”
Ganz ehrlich: so richtig einladend klingt die Bezeichnung „halbwarm“ nicht. Für Befürchtungen gibt es aber überhaupt keinen Grund, im Gegenteil: die Mischung aus warmen Nudeln mit kühlen Zutaten ist sogar interessant.
Pasta Salmone del Sole ist wohl das einzige Nudelgericht bei Vapiano, bei dem der Wok kalt bleibt. Kein Öl, kein Bratgut, stattdessen eine zubereitete Mischung aus Crème fraîche und Kräutern, dazu eine ordentliche Portion Räucherlachs, Paprikastreifen und ein paar Blättchen Zitronenmelisse und Petersilie. Die gekochten Nudeln dazu und fertig. Geht nicht nur schnell, sondern schmeckt auch sehr gut.
Den größten Anteil am Geschmack hat zweifelsohne der kräftige, salzige Lachs, der ein schönes Zusammenspiel mit der milden Crème fraîche eingeht. Die Zitronenmelisse hält sich vornehm im Hintergrund, was ich fast ein bisschen schade finde, weil ich zitronig-saure Geschmäcker sehr gerne mag. Da ist es hilfreich, wenn man ein Zitronenviertel mitbestellt, um entsprechend nachwürzen zu können.
Der Preis hat mich beim ersten Hinsehen doch ein wenig geschockt. Teurer als die teuerste Gruppe der Standardkarte, da muss schon was dahinterstecken. Hier ist es sicherlich der Lachs, der ins preislich ins Gewicht fällt. Da er aber so reichlich vorhanden ist, lässt sich das verschmerzen. Für Pasta Salmone del sole gibt es von mir auch eine Probierempfehlung.
“PASTA SALMONE DEL SOLE (HALBWARM)
Heiße, frische Pasta trifft auf einen kühlen, erfrischenden Mix aus
Crème fraîche, Petersilie, Zitronenmelisse, Paprikastreifen und auf
geräucherten Lachs.
Passt am besten zu unseren hausgemachten Fusilli.”
Der Flop meiner vegetarischen Pasta Estiva konnte nur noch von Süßem wettgemacht werden – die ideale Gelegenheit also, um die Tarte aux Framboises zu probieren! Dahinter verbirgt sich ein kleines, braunes Tartelette, das jedoch entgegen meiner romantisierten Vorstellung quadratisch statt rund ist. Die Farbe: schokoladenbraun, darin die angepriesene Crème Pâtissière mit sauber aufgestellten neun frischen Himbeeren. Ich steche meine Kuchengabel hinein und stelle fest, dass der Boden steinhart ist. Das hat leider nichts mehr mit knusprig zu tun, viel eher schmeckt der Boden zu mürbe und zu trocken, als dass ich ihn noch als wirklich frisch bezeichen könnte. Da allerdings noch vorgestern alle Desserts am Abend ausverkauft waren (ja, ich war innerhalb von drei Tagen zwei Mal bei Vapiano…) und der Boden innerhalb eines Tages nicht so steinhart werden kann, kann das nur eines bedeuten: er ist nicht vor Ort gebacken, vermute ich. Auch die Crème obendrauf vermag nicht zu überzeugen, ich schmecke nichts als reinen Pudding. Jedoch leider ohne Vanille oder ein anderes Aroma. Es ist einfach nur eine leicht süße, ansonsten geschmacklose Crème. Gerettet wird das Dessert nur noch von den frischen, aromatischen Himbeeren, doch die hätte ich dann auch alleine essen können. Schade.
“TARTE AUX FRAMBOISES
Frische Himbeeren und süße Crème Pâtissière auf einem knusprigen Tartelette.”
Tizia meint
Hallo!
ich war gestern im Vapiano essen und habe mit die Pasta Gioia della Vita bestellt und ich war hin und weg *:*
ich bin eigendlich auch nicht so ein Mortadella-fan aber in kombination mit den anderen Zutaten schmeckt sie richtig lecker! Ist auf jeden fall zu empfelen :D
Habe dan Vapianista auch beim kochen gut beobachtet und werde das zuhause nochmal nach kochen ;)
LG Tizia
Michi meint
Hi Tizia!
vielen Dank für deinen Kommentar! Super, dass du so experimentierfreudig bist und dich an die Mortadella rangetraut hast! Vielleicht spring ich ja doch noch über meinen Schatten? ;)
Viele Grüße
Michi
Christian meint
Hey ihr beiden,
ich würde mich riesig freuen, wenn einer von euch mal versuchen würde, die Pasta Salmone del Sole nachzukochen und seine Erfahrung bzw. das Rezept dann hier veröffentlicht :)
Viele Grüße und weiter so!
Christian
Michi meint
Hi Christian,
das gehen wir gerne an!
Viele Grüße
Michi
Diana meint
Hey ihr zwei,
ich habe mich gestern auch an die vegetarische Pasta Estiva herangetraut und war allerdings begeistert. Bei Ingwer war ich erst sehr skeptisch aber es war echt klasse.
Bei mir waren allerdings alle Zutaten mit dabei -bis auf die Kirschtomaten evt. sind diese im Eifer des Gefechts auch untergegangen :O) – und würde gerne das Rezept haben.
Meint ihr, ihr könnt da was machen?! :-D
Grüße aus Essen
Diana
Michi meint
Hi Diana,
da du aus Essen kommst, können wir da natürlich nicht widerstehen. ;)
Ich denke, Pasta Estiva ist ein sehr simples Gericht, bei dem man nur etwas mit den Aromen jonglieren muss. Wir werden es ausprobieren!
Viele Grüße
Michi
Jessi meint
Hallöchen!
Bin durch Zufall auf euren Blogg gestoßen & wahnsinnig froh darüber! Werde mich heute Mittag im Vapiano für die Pasta Estiva entscheiden. Als ich das neue Special laß, klang das Ganze zwar ganz lecker, doch ob alles zusammenpasst, konnte ich mir nicht vorstellen. Das mit den Tomaten hab ich bereits befürchtet… Aber wenn sie im Großen & Ganzen wunderbar schmeckt, muss die Pizza Hawai bis zum nächsten Mal warten ;) Danke für die Bewertungen!
LG aus Leipzig
Tina meint
Ja, toll, dass Pasta Estiva in der neuen “Best of”-Runde mit aufgenommen wurde – ich werde dem Gericht auch noch einmal eine Chance geben und freue mich auch schon auf Pizza Hawaii, die hatte ich damals nämlich leider verpasst… :)