Für eine gute Sauce braucht man eine gute Basis – und das können nicht immer Tomaten sein. Deshalb muss bei ziemlich vielen Rezepten Gemüsebrühe mit in den Topf kommen. “Leider” bin ich so gar kein Fan vom Geschmack von Brühpulver, wäre ziemlich einfach und schnell erledigt und man hat jede Menge Geschmacksverstärker (die heute als “Hefeextrakte” daherkommen) im Essen. Vor einigen Monaten habe mich mir bereits selbst ein Pulver nach Alexander Herrmann gebacken und gemörsert – das war allerdings ein wirklich großer Aufwand. Als ich nun einiges an Gemüse hier übrig hatte, war klar: ich mach’s endlich selbst und koche eine ordentliche Brühe als Basis für meine Saucen. Diese war nach etwas mehr als einer Stunde bereits fertig und abgefüllt.
Beim Rezept habe ich mich grob an zwei Varianten orientiert: bei Deichrunner’s Küche bin ich auf ein Rezept von Alfons Schuhbeck gestoßen, Küchenlatein hat eine Variante von Gary Rhodes mit Limette und Zucchini gepostet. Das möchte ich auch unbedingt noch einmal ausprobieren – doch da es hier um Resteverwertung ging, habe ich es hauptsächlich als zusätzliche Orientierung für meine Gemüsemenge verwendet und nur noch Tomaten, Pilze und eine Portion Suppengrün dazugekauft. In meinen Topf kamen schließlich:
für ca. 2,5 Liter Gemüsebrühe
4 Karotten
60 g Knollensellerie
3 Stangen Lauch
7 Stangen Staudensellerie
3 Zwiebeln
150 g weiße Champignons
5 Tomaten
2 Lorbeerblätter
2 Zweige Thymian
1 Bund Petersilie
1 TL Piment
1 TL schwarze Pfefferkörner
3 l kaltes Wasser
1 TL Salz
Karotten, Stauden- und Knollensellerie waschen, schälen und in grobe Stücke schneiden. Lauchstangen der Länge nach halbieren und waschen. Champignons putzen, Tomaten waschen und in grobe Stücke (ohne Stielansatz) schneiden. Zwei Zwiebeln schälen und in Viertel schneiden, die dritte Zwiebel mit Schale quer halbieren. Champignons und Lauchstücke beiseite legen.
Halbierte Zwiebel in einen großen Topf ohne Fett mit der Schnittfläche nach unten legen. Bei mittlerer Hitze anbräunen lassen, danach das restliche Gemüse ohne Champignons und Lauch dazugeben und mit dem Wasser angießen. Gewürze und Kräuter dazugeben und mit geschlossenem Deckel langsam aufkochen lassen. Dann das Salz hinzugeben und die Herdplatte ausschalten. Mit geschlossenem Deckel für 45 Minuten ziehen lassen, danach Lauch und Champignons in den Topf geben und nochmals 10 Minuten ziehen lassen.
Wenn man die Gemüsebrühe einfrieren will (wofür sie sich prinzipiell immer eignet): Brühe im Topf mit dem Gemüse abkühlen lassen, dann durch ein Küchentuch abgießen und einfrieren. Wenn man die Brühe in Twist-Off-Gläsern (siehe Bild) aufbewahren will: Brühe warm durch ein Küchentuch abgießen, Gläser und Deckel für einige Minuten in kochendes Wasser legen, mit einer Grillzange oder Ähnlichem herausholen und auf einem Küchentuch abtropfen lassen. Brühe heiß in die Gläser einfüllen und mit festgeschraubtem Deckel auf den Kopf stellen. eat or use it. love it.
Die Brühe eignet sich, wie gesagt, hervorragend als Basis für Saucen. Mein Vater hat sich aber auch über eine einfache Gemüsesuppe mit Einlage gefreut – dann benötigt die Brühe jedoch auf jeden Fall mehr Salz! Frau Küchenlatein schreibt, dass die Brühe sich in den Gläsern mindestens zwei Monate hält (denn danach war sie bei ihr ohnehin verbraucht). Ich werde für euch hoffentlich auch bald etwas über die Haltbarkeit sagen können und den Beitrag dann aktualisieren.
Tim meint
Hallo,
hast Du ein Rezept für das “Backpulver” von Alexander Herrmann?
Liebe Grüße aus Köln
Tim
Tina meint
“Backpulver”? Also ich weiß, dass Alexander Herrmann ein “Brühpulver” im Repertoire hat, falls du das meinst. Tatsächlich habe ich das auch schon vor knapp einem Jahr gemacht oder es zumindest versucht – allerdings ist mir dabei mein nagelneuer Mixer gleich mal kaputtgegangen. Es ist also nicht ganz so fein geworden, wie es sein sollte, überzeugt aber geschmacklich. Den nächsten Versuch werde ich bloggen, versprochen!