Ich bin so ein wenig im Tarte-Fieber, seit ich mir vor einem knappen Jahr das Kochbuch “Raffinierte Tartes” von Alfons Schuhbeck und Annik Wecker zugelegt habe. So viele Ideen, so viele Mürbeteigvarianten und so viele gute Tartes. Dennoch habe ich vor allem diese Tarte inzwischen schon etliche Male gemacht, weil sie einfach so gut ist. Die Tomatenfüllung aus den Zucchinirollen habe ich bereits vor einiger Zeit zu einer Pastasauce abgewandelt, ich kann sie mir aber auch richtig gut als Dip oder Pesto vorstellen.
Wie so oft beim Tartebacken gilt jedoch: Geduld und Zeit mitbringen! Der Teig sollte zwischendurch auf jeden Fall ausreichend kaltgestellt werden, damit er sich gut ausrollen lässt und der Rand nicht absackt. Dafür lohnt sich die Mühe und die fertig gebackenen Tartestücke lassen sich problemlos einzeln einfrieren. Mit einem gemischten Salat hat man so ein schnelles, leckeres Abendessen für faule Tage!
für den Quicheteig
200 g Mehl
100 g kalte Butter
2 EL Parmesan
2 TL Oregano
1 TL Salz
70 ml kaltes Wasser
1 EL Essig
Mehl in eine Schüssel sieben, mit Salz, Parmesan und Oregano vermischen. Butter in Flocken untermischen, Wasser und Essig langsam hinzugeben und mit dem Knethaken oder den Händen schnell zu einem glatten Mürbeteig verkneten. In eine Frischhaltefolie einwickeln und für etwa eine Stunde im Kühlschrank kühlen.
für die Füllung der Tomaten-Zucchini-Tarte
100 g getrocknete Tomaten
2 EL Essig
1 Knoblauchzehe
1 EL gemahlene Mandeln
1 EL Parmesan
3 EL Gemüsebrühe
3 EL Olivenöl
200 g Frischkäse
3 Eier
3 mittelgroße, gerade Zucchini
100 g Sahne
50 g Milch
2 Zweige Thymian
Chilipulver
Zimt
Salz, Pfeffer
500 ml warmes Wasser mit 1 EL Essig zum Kochen bringen. Die getrockneten Tomaten abtropfen und in das Wasser geben. Den Deckel auf den Topf setzen, von der Herdplatte nehmen und für 30 Minuten im heißen Wasser ziehen lassen. Danach die aufgequollenen Tomaten abgießen, abkühlen lassen und in Streifen schneiden. Eine Knoblauchzehe waschen und fein hacken. In einem hohen Rührbecher Tomatenstreifen, Mandeln, Parmesan, Knoblauch, Brühe und Olivenöl zu einer feinen Masse pürieren. Ein Ei trennen, das Eigelb mit 100 g Frischkäse unter die Paste rühren. Das Eiweiß für später zur Seite stellen. Die Paste mit Chili, Zimt, Salz und eventuell etwas Zucker abschmecken.
Den Mürbeteig dünn ausrollen und eine Tarteform damit auskleiden. Für weitere 30 Minuten in der Tiefkühltruhe kaltstellen. Den Ofen auf 200°C vorheizen. Die Zucchini waschen und in sehr dünne Scheiben schneiden oder hobeln (an dieser Stelle ein Hoch auf den V-Hobel!). Die Scheiben der Länge nach halbieren, dünn mit der Tomatenpaste bestreichen und einrollen. Den Tarteboden aus der Tiefkühltruhe holen, mit einer Gabel etwas einstechen und mit Backpapier auslegen. Hülsenfrüchte oder Blindbackkugeln daraufstreuen und für 10 Minuten blindbacken. Danach das Backpapier und die Hülsenfrüchte entfernen, weitere 10 Minuten blindbacken. Mit dem Eiweiß dünn einstreichen und für eine weitere Minute im Ofen lassen, danach die Form herausholen.
Die Zucchinirollen dicht an dicht auf den gebackenen Tarteboden setzen. Den restlichen Frischkäse mit Sahne, Milch und zwei Eiern verquirlen, Thymianblättchen herunterzupfen und unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und zwischen die Zucchinirollen auf den Tarteboden gießen. Vorsicht: prüft euren Boden und Rand, ob er auch überall dicht ist und dass nichts überläuft! Gegebenenfalls vorhandene Risse oder Lücken könnt ihr mit etwas Teigresten oder Toastbrot stopfen, sodass die Sahne-Ei-Mischung nicht von außen festbäckt. Auf der untersten Schiene 40 Minuten im Ofen fertigbacken. Am besten schmeckt die Tarte lauwarm. eat it. love it.
Mici meint
ich futter bei Tartes immer erst die “Toppings” und dann den Mürbeteig *yuuummy*