Vor knapp einem Jahr habe ich bei Zorras Geburtstagswettbewerbe mit meiner weißen Walnusspizza den Hauptpreis, eine knallrote KitchenAid-Küchenmaschine gewonnen, die seitdem mein Foodie-Herz höherschlagen lässt. Umso mehr habe ich mich gefreut, als mich die PR-Firma von KitchenAid gefragt hat, ob ich nicht eine Review über den dazu passenden roten Akku-Stabmixer* für euch schreiben möchte – natürlich habe ich sofort zugesagt. Vorab: Ich habe das Gerät kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Einzige Bedingung war, dass ich darüber schreibe (versteht sich ja irgendwie von selbst) – mein Urteil habe ich mir natürlich selbst gebildet.
Zunächst einmal zum Äußerlichen: Der Stabmixer lässt sich aus dem roten Motorgehäuse und dem Mixaufsatz aus Edelstahl mit einem Handgriff zusammenschrauben. Zusammenstecken, einmal drehen, einrasten lassen und fertig. Eigentlich will ich sofort loslegen, da fällt mir auf, dass es sich ja um einen akkubetriebenes Gerät handelt. Und was bedeutet das? Erstmal Akku laden. Dafür wurde extra eine schwarze Halbkugel mitgeliefert, in die man den Akku zum Laden einstecken kann. Mit einer LED-Anzeige signalisiert einem dann das Ladegerät, ob der Akku schon so weit ist. Eine hübsche Spielerei, ein kleineres Ladegerät hätte es aber womöglich auch getan – zumal die Station sonst keinen weiteren Nutzen hat.
Laut Bedienungsanleitung benötigt der Akku drei Stunden zum vollständigen Aufladen. Bei mir ist er bereits nach knapp zwei Stunden voll, als ich zufällig einen Blick auf die Anzeige werfe. An der Oberseite des Mixers drückt man den Akku ein, bis er einrastet. Mit einem Hebel an der Seite des Gehäuses kann man ihn wieder entriegeln und entnehmen. Bei anderen Geräten gefallen mir solche Konstruktionen überhaupt nicht. Ich denke, dass ständiges Herausnehmen und Wiedereinlegen oftmals ein Verschleißfaktor ist. Hier scheint mir jedoch auf den ersten Blick alles sehr solide und robust verarbeitet, genau wie bei der großen Küchenmaschine.
Ansonsten erklärt sich der Mixer eigentlich von selbst: Ein Knopf zum Entriegeln, zwei Pfeiltasten zur Einstellung der fünf Geschwindigkeitsstufen, die einem auf der Vorderseite mit leuchtenden LEDs angezeigt werden, eine Pulstaste zum Mixen und das war es.
So oft ich auch meine Küchenmaschine zum Rühren und Schlagen benutze (für weiteres Zubehör hat’s noch nicht gereicht), unser Stabmixer von Tefal kommt bei mir schlichtweg öfter zum Einsatz. Dieser ist noch nicht einmal zwei Jahre alt und gehört mit einem Preis von knapp 80 Euro bereits zum höheren Preissegment. Dieser Stabmixer von KitchenAid soll, so die Preisempfehlung, sogar 169 Euro kosten. Angelehnt an meine üblichen Verwendungsmöglichkeiten für den Mixer habe ich mir deshalb eine kleine Testreihe für das KitchenAid-Modell ausgedacht, um das Stück für euch zu prüfen.
Test 1: Basilikum-Pesto
Jaja, ich habe euch gepredigt, dass Pesto alla Genovese von Hand gehackt besser ist als püriert, aber Hand aufs Herz: Wie viele von euch haben das auch wirklich so gemacht? Ich zumindest habe darauf nach Feierabend oft auch einfach keine Lust. Ein Problem ist allerdings, dass Pesto für zwei Personen relativ wenig Masse bietet. Mein vorhandener Pürierstab kann nicht wirklich eintauchen und mixt so nur oberflächlich, was er gerade zwischen die Messer bekommt.
Ich halte also den KitchenAid-Stabmixer in den hohen Rührbecher voller Basilikumblätter, Pinienkerne und Olivenöl und mixe drauf los. Auf Stufe 1 fällt mir auf, wie leise das Gerät ist, obwohl es gleich einmal drei Viertel der Blätter sehr fein zerhackt. Mit einem Löffel kratze ich danach die Masse heraus und mixe wieder drauf los, diesmal auf der höchsten Stufe. Nach einer knappen Minute und noch zweimal Herauskratzen habe ich absolut feines Pesto – hat unser anderer Stabmixer nicht so gut hinbekommen. Hier merke ich, dass der Kegel, in dem das Messer unten am Stabmixer eingesetzt ist, relativ flach ist. So kann nur wenig Pesto hinter das Messer rutschen und ich muss deutlich weniger herauskratzen als sonst bei einer so geringen Menge.
Test 2: Crushed Ice
Laut Anleitung kann man den Mixer auch zum “Zerkleinern von Eis” benutzen, das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Ich werfe zwölf Eiswürfel in den Rührbecher und halte den Stabmixer auf höchster Stufe hinein. Es kracht ordentlich, die Eissplitter fliegen durch die Gegend (nehmt also einen wirklich hohen Rührbecher und noch besser einen Spritzschutz) und nicht einmal 30 Sekunden später habe ich eine ordentliche Portion Schnee und Crushed Ice. Dreieinhalb Eiswürfel sind noch ganz geblieben, die wären nach ein paar Sekunden aber wahrscheinlich auch klein geworden. Ein Problem ist eher, dass man drei verschiedene Größen von Eis hat. Wer gleichmäßiges Crushed Ice für seine Cocktails möchte, wird damit also eher nicht glücklich – für den normalen Hausgebrauch und einen Caipirinha alle paar Jubeljahre reicht das Ergebnis jedoch auf jeden Fall.
Test 3: Karotten-Ingwer-Suppe
Hier kommt der beigelieferte Topfschutz zum Einsatz, ein kleiner Plastikring, den man unten an den Stabmixer ansetzt. So kommen keine Kratzer in den Topf. Die Suppe besteht aus Karotten und Zwiebeln, die in Gemüsebrühe weichgedünstet werden, hinzu kommt viel gehackter Ingwer und noch ein paar Gewürze. Das Rezept ist von Alfons Schuhbeck und ich mag es wirklich gern. Das einzige Problem war bisher, dass die Ingwerstückchen immer durch den Mixer gerutscht sind und nicht mit püriert wurden. Mit diesem Mixer jedoch – kein einziges Stückchen! Ich halte den Stabmixer in den flachen Topf und mixe einfach drauf los. Sofort entsteht sehr viel Schaum, der auch lange stehen bleibt (Schuhbeck empfiehlt in seinem Buch extra, die Suppe vor dem Servieren mit dem Mixer noch einmal aufzuschäumen, das ist nicht mehr nötig). Natürlich hat es etwa eine Minute gedauert, bis alles püriert ist, aber das Ergebnis ist sehr gut und gleichmäßig. Im Vergleich mit unserem Tefal-Stabmixer hat es mich vollkommen überzeugt.
Das Fazit
Wie ihr gesehen habt, bin ich mit dem Mixergebnis sehr zufrieden. Der Stabmixer hat mich im direkten Vergleich mit meinen alten Mixern vor allem bei der Suppe vollkommen überzeugt. Auch die Verarbeitung wirkt auf mich sehr hochwertig – was sie bei diesem Preis allerdings auch sein muss. Dafür sollte man nicht vergessen, dass man den Preis von kabelgebundenen Stabmixern kaum mit den Akku-Mixern vergleichen kann. Auch andere Hersteller verkaufen die kabellosen Modelle fast durchweg teurer. Ich finde es ganz praktisch, weil man so theoretisch noch am Tisch etwas aufschäumen kann und in der Küche etwas flexibler ist. Allerdings verfügen wir eigentlich über genügend Steckdosen in der Küche, sodass es für mich nicht unbedingt notwendig ist. Im Vergleich zu meinem Tefal-Mixer ist mir aufgefallen, dass der KitchenAid-Mixer kein einziges Mal wirklich heiß oder auch nur warm geworden ist. Ganz offensichtlich ist er darauf ausgelegt, auch einmal länger als nur ein paar Sekunden Suppe zu mixen. Auch die Tatsache, dass man fünf Mixstufen zur Auswahl hat, finde ich sehr praktisch. So muss man sich nicht zwischen Mus und Stücken entscheiden, sondern kann das Mixergebnis selbst etwas feinfühliger steuern.
Schade finde ich zwei Punkte: Zum einen ist keinerlei Halterung oder Ständer dabei, sodass der Stabmixer eigentlich jedes Mal in die Küchenschublade oder in den Schrank gelegt werden müsste. Dabei wäre er eine echte Zierde für die Küche. Außerdem halte ich das Ladegerät für den Akku für überdimensioniert und unpraktisch in der Form. Durch die Form als Halbkugel passt es nämlich eigentlich in keine Schublade. Wenn ich die Angaben auf der KitchenAid-Seite richtig verstanden habe, kann man sich offenbar zwischen meinem Modell für 169 Euro und dem gleichen Mixer mit Zubehör-Set für 299 Euro entscheiden. Offensichtlich ist es aber leider nicht möglich, sich noch im Nachhinein dieses Zubehör-Set zu kaufen. Dieses hätte noch weitere Mixaufsätze und -arme sowie eine Aufbewahrungskassette geboten.
Wer also einen sehr leistungsfähigen Mixer sucht und ihn vor allem sehr regelmäßig nutzt, der wird mit dem KitchenAid Stabmixer sicher absolut glücklich. Natürlich zahlt man bei diesem Preis auch für das Design und den Namen KitchenAid mit. Dafür erhält man, so mein erster Eindruck, aber auch die entsprechende Qualität. Ob man dennoch 169 Euro für einen Stabmixer ausgeben kann und möchte, will ich an dieser Stelle gar nicht diskutieren. Aufgrund meiner Kritikpunkte zur Ausstattung gibt es deshalb vier von fünf Herzen.
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Christa Hoppe meint
Hallo Tina, klasse geschrieben dein Test. Gefällt mir sehr gut und macht Lust auf eine Ingwer Suppe. .)
Patrick Lehmann meint
Super geschrieben! Wir hatten den Stabmixer auch in unserem Test und waren absolut begeistert. Kitchenaid liefert sehr gute Qualität ab, auch wenn es nicht gerade günstig ist.
Sandra Heinze meint
Die Karotten-Ingwersuppe hab ich mal probiert und habe einen kitchen aid Pürierstab. Funktioniert super :) Dein Artikel ist auch gut geschrieben *top*
Christian meint
Hallo Tina, besten Dank für die ausführliche Vorstellung, da bekommt man gleich Lust auf mehr. :D
Lili meint
Sehr schöne Fotos btw! Und schön viel Text! Weiter so! ;-)
Raphael R. meint
Besitze den KitchenAid Artisan bereits seit über 14 Monaten und bin echt begeistert von diesem tollen Pürierstab. Kann ihn nur weiterempfehlen!
Liebe Grüße!
Annie meint
Hi,
wo ist das denn alles von der Konsistenz her? Ich suche aktuell einen guten Pürierer für die Babynahrung. Der bisher genutzt Pürierstab hat da leider nicht so ein gutes Ergebnis hinterlassen. Trotz langem Pürieren waren immer noch kleine Stückchen zu finden. Deswegen suche ich nun nach einem besseren Gerät!
LG