Im Februar zögerte ich noch, mir das Tartebuch von Catherine Kluge zuzulegen. Ich habe mich ja noch nicht einmal durch mein anderes Lieblingstartebuch, “Raffinierte Tartes” von Alfons Schuhbeck und Annik Wecker, durchgebacken. Der Geist war also stark, das Tarteherz wurde im Buchladen letztens dann aber doch schwach. Und so ist Klugers “Tartes & Tartelettes” inzwischen Teil meiner Kochbuchsammlung. Zu meiner Geburtstagsfeier habe ich die Tarte mit Zucchini und Feta bereits ohne die im Buch vorgesehenen Parmesanstreusel serviert. Gab aber noch genug anderes zur Feier (sonst wäre ich wohl auch noch zum Streuselmachen gekommen), keine Bange…
Die Tarte ging weg wie geschnitten Brot Tarte eben. Bereits damals habe ich daran gedacht, dass zu diesem Rezept sicherlich auch der Parmesan-Oregano-Mürbteig aus dem erwähnten Schuhbeck-Buch passen würde. Quasi Parmesan von oben und unten. Also ausprobiert und festgestellt: Es passt ganz hervorragend. Catherine Kluger verwendet für ihre Rezepte eine Form mit 20-22cm Durchmesser und 4 cm Höhe. Ich besitze so etwas nicht und ohnehin bevorzuge ich flache Tartes. Deshalb habe ist die Menge der Eiermilch in meiner Variante an eine flache Tarteform mit 28er-Durchmesser angepasst.
Das Rezept sieht aufgrund der unterschiedlichen Komponenten nach mehr aus, als es tatsächlich ist. Den Teig könnt ihr, wie immer, auch problemlos am Vortag herstellen oder auf Vorrat einfrieren und am Backtag auftauen lassen. Die Füllung ist dafür umso schneller zubereitet und auch die Parmesanstreusel machen nur wenig Arbeit, wenn ihr genug Zeit habt, um sie zu backen und etwas auskühlen zu lassen. Dieses knusprige Topping macht die Tarte meiner Ansicht nach zu einem echten Hingucker – falls ihr aber in Eile seid, ist es auch kein Drama, sie wegzulassen.
Teig für eine Form von 28 cm Durchmesser
200 g Mehl
100 g eiskalte Butter
2 EL geriebener Parmesan
2 TL getrockneter Oregano
70 ml eiskaltes Wasser
1 TL Salz
1 EL Essig
Mehl in eine Schüssel sieben, mit Salz, Parmesan und Oregano vermischen. Butter in Flocken untermischen, und mit den Fingern gründlich unterkrümeln. Wasser und Essig langsam hinzugeben und mit einem Esslöffel alles verrühren. Mit den Händen schnell zu einem glatten Mürbeteig verkneten. In eine Frischhaltefolie einwickeln und für etwa eine Stunde im Kühlschrank kühlen.
für die Füllung
50 g Feta
150 g Zucchini
1 unbehandelte Zitrone
1 Knoblauchzehe
1 EL Olivenöl
70 ml Sahne
210 ml Vollmilch
3 kleine oder 2 große Eier
Feta abtropfen lassen und mit einer Gabel zerkrümeln. Zucchini waschen und auf einer groben Reibe raspeln, danach auf einem Teller mit Küchenkrepp auslegen und etwas trocknen lassen. Zitrone heiß abwaschen und reiben. Knoblauchzehe schälen und halbieren. In einer kleinen Pfanne das Olivenöl erhitzen, die Knoblauchhälften und die Zitronenschale etwa eine Minute anschwitzen, bis sie intensiv duften. Zucchiniraspeln hinzugeben und zwei Minuten anschwitzen. Wenig salzen (denkt daran, es gibt noch Feta und zweimal Parmesan…) und pfeffern, auf einem Teller abkühlen lassen. Danach den Knoblauch entfernen.
Ofen auf 170°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Teig aus dem Kühlschrank holen und etwas größer als die Tarteform ausrollen. Die Form gründlich fetten und mit dem Teig auslegen. Dafür einen Kreis im Durchmesser der Form aus der Teigplatte schneiden und in die Form legen, danach aus den übrigen Teigresten rund um einen Rand legen und diesen mit den Fingern am Boden festdrücken. Kontrollieren, ob sich der Teig überall miteinander verbunden hat, damit später keine Risse entstehen. Den Boden mit einer Gabel mehrfach einstechen. Für 30 Minuten im Gefrierschrank kaltstellen.
für die Parmesanstreusel
50 g Mehl
50 g geriebener Parmesan
50 g eiskalte Butter in Flocken
Alle Zutaten für die Streusel in einer kleinen Schüssel miteinander zerkrümeln. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen und 10-12 Minuten im vorgeizten Ofen guldbraun backen. Herausnehmen und abkühlen lassen. Ofen auf 200°C vorheizen. Die Tarteform aus dem Gefrierschrank holen, mit Backpapier auslegen und mit Hülsenfrüchten oder Blindbackkugeln beschweren. 15 Minuten blindbacken.
Währenddessen die Sahne, Vollmilch und die Eier in einem hohen Rührbecher miteinander verquirlen. Auf dem vorgebackenen Teig zuerst die gebratenen Zucchini, danach den Feta verteilen. In den Ofen stellen, dann die Eiermilch hinzugießen. Temperatur auf 180°C reduzieren und 30-35 Minuten backen. Vor dem Servieren mit den Parmesanstreuseln bestreuen. eat it. love it.
Melli meint
Bei der Bezeichnung “doppelt Parmesan” bin ich sofort hellhöhrig geworden. Das kann nur lecker sein. Bei genauerem Lesen kam die Bestätigung. ;-)
Hannah meint
Irgendwie kam mir die Idee einen Tarteboden mit Parmesan zu machen, dabei stieß ich auf dieses wunderbare Rezept.Schon während der ZUbereitung duftete es durchs ganze Haus, so dass mein Mann davon angelockt in der Küche auftauchte.
Die Streusel habe ich mir für heute gespart, dafür kam aber in die Eiermilch noch ein bisschen Parmesan.
Einfach superlecker und raffiniert. Geht ganz sicher in meinen Fundus ein.
Danke!!!! Hannah
Brigitte meint
Frage:
muss man den Teig unbedingt blindbacken? Was passiert, wenn man gleich das Zucchini-Eier-Sahne Gemisch einfüllt?
Das Rezept gefällt mir sehr gut, aber ich finde zu viel Zeit sollte man für eine Tarte nicht verwenden.
Tina meint
Liebe Brigitte,
üblicherweise wird der Tarteboden blindgebacken, damit dieser fest genug ist und nicht durchweicht. Wenn du das Gemisch direkt auf den rohen Teig gibst, kann es (je nach Ofen, Form und Backdauer) passieren, dass du in der Mitte einen weichen, matschigen Teigboden hast, während die Tarteoberfläche bereits sehr gebräunt ist. Ich backe deshalb meine Tartes immer blind und bereite die Füllung zu, während der Boden schon mal im Ofen ist.
Viel Erfolg beim Nachbacken!