Lange ist es her, da haben wir für euch regelmäßig die Vapiano-Specials getestet – irgendwann waren wir soweit, dass wir in der ersten Woche jeder Specialrunde im Vapiano standen, natürlich mit Begleitung, und uns durch fast alle Gerichte futterten. Warum wir damals aufgehört haben, haben wir bei der letzten schnellen Review vor zwei Jahren ausführlicher erklärt. Wir merkten, dass wir immer öfter nur noch negative Kritik auszusetzen hatten und uns irgendwann gar nicht mehr darauf freuten, die Specials für euch zu probieren. Eine Ausnahme: Die Herbstspecials, die fast immer unseren Geschmack trafen. Als wir uns also am Wochenende für einen Kinobesuch trafen, statteten wir dem Münchner Vapiano in den Fünf Höfen einen Besuch ab und machten zumindest einen kleinen Test der halben Special-Karte.
Dort stellten wir zu unserer Überraschung fest: Specials kosten wieder so viel wie vor drei Jahren. Deflation? Ne, eher wieder realistische Preise. Vegetarische Gerichte für etwa sieben Euro, das Gericht mit Rind für knappe neun Euro – das geht im Vergleich zur Standardkarte gut durch. Und auch sonst las sich alles, als hätte man es so schon länger nicht mehr auf dem Teller gehabt.
Michi & Tina: Orientalische Küche kam auf diesem Blog zwar bisher noch nicht wirklich vor, wir stehen momentan aber beide darauf. Kann es sein, dass Hummus gerade Trendessen wird? Wie auch immer, wenn ja, dann haben die Specialköche hier einen Nerv getroffen. Die Insalata Levante mit Hummus, Kichererbsen und getrockneten Datteln klang nach garantiertem Genuss für uns. Im Vergleich zu den anderen Salaten sind die Specialsalate immer relativ klein, deshalb haben wir ihn uns als Vorspeise gegönnt.
Erste Enttäuschung: Die Datteln waren aus. Stattdessen hat uns der Koch eine Scheibe Parmesan empfohlen. Der ist zwar genau das Gegenteil von süßem Obst, aber wir waren froh darum, denn die Masse an Tomaten-Dressing war definitiv süß genug. Due Sauce hat leider auch die feinen Aromen von Spinat und Mangold überschwemmt. Auf dem Bild nicht zu sehen: die esslöffelgroße Portion Hummus, die unter dem Salat versteckt lag, aber die Suche wert war. Insgesamt keine Fehlentscheidung, aber auch kein Must have.
Insalata Levante, 7,25 €, gegessen im Vapiano München Fünf Höfe
“Zarter Babyspinat, Mangold und viele aromatische Wildkräuter, dazu getrocknete Datteln, Kichererbsen, frische Tomaten und zum Dippen hausgemachter Hummus, eine Kichererbsencreme. Vollendet mit unserem hausgemachten Tomaten-Dressing.”
Michi: Ah, Puttanesca! Für mich gibt es diese Pasta immer dann, wenn ich ganz für mich alleine bin, denn ich kenne tatsächlich niemanden, der sich mit Oliven, Kapern oder Sardellen so richtig anfreunden kann – vom diesem Dreigespann in der Puttanesca ganz zu schweigen. Ich persönlich verstehe es ja nicht: die Kombination aus herben Zutaten funktioniert für mich ganz wunderbar.
Was hier definitiv den Ton angibt sind die Sardellenfilets, denn die sind vor allem eines: salzig. Wer sich für dieses Gericht entscheidet, sollte also dringend ein Getränk dazu bestellen. Ich könnte auch gut mit weniger Sardelle leben, dann hätten vielleicht auch die Kapern und die Oliven noch eine Chance. Ansonsten ist die Sauce schön tomatig, die Menge genau so, dass die Nudeln nicht darin ertränkt werden, so wie sie eben sein muss.
Fazit: Wer wie ich auf derart kräftige Gerichte steht, für den ist die Pasta Puttanesca genau richtig – klare Genussempfehlung!
Pasta alla puttanesca, 7,00 €, gegessen im Vapiano München Fünf Höfe
“Original italienisch – Sardellen, Kapern, Oliven und Oregano in unserer hausgemachten Tomatensauce.”
Tina: Ich bin in letzter Zeit auf den Kürbis gekommen. Praktisch, dass ich meinen Gelüsten gleich in Pastaform nachgeben konnte. In der Theorie klang die Pasta con zucca piccante nach Geschmacksexplosion aus Schärfe, Kürbis und Kokos, die ja inzwischen zu einer Standardkombination geworden ist. Leider gab es dann statt der Explosion nur ein wenig Kitzeln am Gaumen: Scharf wurde es, sobald ich auf eines der großen Chilistücke biss (dann aber so richtig), ansonsten blieb das Aroma etwas flach. Die Sauce selbst schien zu wenig Schärfe abbekommen zu haben, und durch die zugegebene Kokosmilch wurde diese natürlich noch gemildert. Der Kürbisanteil in der Sauce war dafür genau richtig.
Die hinzugebenen Würfel vom Hokkaidokürbis waren dagegen leider nahezu roh. Gerade so essbar. Dadurch, dass der Koch statt “Campanelle” wohl “Pappardelle” verstanden hat, ging das mit dem gemeinsamen Aufspießen von Nudel und Kürbis auch nicht allzu gut. Wunderbar dazu gepasst haben aber die Pinienkerne und der Pak Choi. Von Letzterem hätte es ruhig etwas mehr sein dürfen, da also gerne nach ein wenig mehr Grün im Gericht fragen.
Insgesamt eine schöne, wunderbar herbstliche Zusammenstellung, die leider in der Ausführung nicht so ganz gelungen ist. Mein Tipp deshalb: Auf die angebratene Chilischote verzichten und dafür die gesamte Sauce mit etwas scharfem Öl am Tisch aufpeppen, das macht die Sache runder.
Pasta con zucca piccante, 7,00 €, gegessen im Vapiano München Fünf Höfe
“Pak Choi, frischer Chili und Pinienkerne in unserer hausgemachten Kürbissauce, verfeinert mit Kokosmilch. Ein leckeres Extra sind unsere gebratenen Scampi.”
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