Saltimbocca bedeutet ja übersetzt in etwa so viel wie “Spring’ in den Mund!” und ist eigentlich ein Kalbsschnitzel mit Salbei und luftgetrocknetem Schinken. Als ich beim “perfekten Dinner” vor einigen Wochen einer gewissen Sina zugesehen habe, wie sie mit einer Parmaschinken-Füllung in ihren Ravioli den Wochensieg einfuhr, wollte ich das unbedingt auch nachkochen. Blöd nur, dass Sina sich ihre Füllung herbeiimprovisiert hat und es kein Rezept online gab. Deshalb wurde ich lieber selbst tätig und habe dabei gewissermaßen die Saltimbocca in Nudelform gebracht. Nur das Kalb fehlt noch, macht aber meiner Ansicht nach gar nichts.
für vier Portionen selbstgemachte Ravioli
150 g Mehl (Type 00)
250 g Hartweizengrieß
4 Eier, Größe L
200 g Ricotta
75 g Parmaschinken
1/2 kleine, weiße Zwiebel
Salz, Pfeffer
Salbeiblätter
30 g Butter
Das Mehl mit dem Grieß vermischen und auf ein Holzbrett geben. Eine Mulde hineindrücken und Eier und etwa 1 TL Salz dort hineingeben. Mit einer Gabel nach für nach die Eier und die Mehl-Grieß-Mischung vermischen, danach mit den Händen zu einem glatten Teig weiterkneten. Der Teig sollte nicht mehr kleben, bei Bedarf deshalb esslöffelweise Mehl hinzugeben. Die Teigkugel in Frischhaltefolie wickeln und etwa 30 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
Zwiebel in feine Würfel hacken, Parmaschinken in Streifen schneiden. Die Zwiebelwürfel in einer Pfanne in Butter glasig dünsten, Parmaschinken dazugeben und etwa 1 Minute mitbraten. Abkühlen lassen. Den Ricotta in eine hohe Rührschüssel geben, Zwiebeln und Parmaschinken unterrühren und mit einem Pürierstab fein pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Nudelteig stückweise mit einer Nudelmaschine dünn ausrollen (bei meiner Ampia-Maschine habe ich Stufe 6 genommen), die Bahnen auf einem großen, mit Hartweizengrieß bestäubten Holzbrett etwa 2 Minuten antrocknen lassen. Die Füllung in einen Gefrierbeutel füllen und eine Ecke abschneiden. Entweder eine Teigbahn in ein Raviolibrett (*) legen und mit den Fingern leicht in die Mulden drücken, ansonsten eine Teigbahn gerade auf der Unterlage auslegen und kleine Kleckse der Füllung auf den Teig geben. Auf dem Raviolibrett eine zweite Teigbahn darauflegen, mit den Fingern leicht andrücken und mit einem Nudelholz in die Form walzen. Ohne Raviolibrett: den Platz zwischen der Füllung mit Eiweiß bestreichen, die zweite Teigbahn darauflegen, festdrücken und mit einem Messer die Ravioli auseinanderschneiden.
Butter in einer Pfanne schmelzen, währenddessen die Nudeln etwa fünf Minuten lang bissfest kochen. Einige Salbeiblätter zu der Butter dazugeben, darin einige Minuten schwenken und die gekochten Nudeln noch heiß dazugeben. Mit etwas Parmesan servieren. eat it. love it.
Seit den letzten Ravioli habe ich schon wieder ungemein was gelernt. Erstens wird man wirklich von Mal zu Mal schneller, zweitens weiß ich jetzt, dass sich italienischer Hartweizengrieß “Semola di Grano Duro” (z.B. von DeCecco, um die 3,50€/kg – im italienischen Feinkostladen habe ich auch schon NoName-Grieß für weniger als die Hälfte des Geldes gekauft) wirklich lohnt. Bei deutschem Hartweizengrieß im Teig kaut man doch immer wieder auf etwas Körnigem herum, wogegen der italienische Grieß deutlich feiner ist. Man hat Bissfestigkeit und trotzdem einen samtig-weichen Teig. Außerdem habe ich in der “Essen & Trinken” den Tipp gelesen, das Nudelbrett nicht mit Mehl, sondern mit Hartweizengrieß zu bestäuben. Denn der Grieß fällt beim Nudelkochen im Wasser ab, wogegen vom Mehl doch eher etwas kleben bleibt. Dafür habe ich dann die Reste des deutschen Grießes verwendet.
Verboten gut ! meint
Da muss Ich ja sofort die Nudelmaschine vorkramen , die sehen antastisch aus, ganz nach meinem Geschmack.
Ich wünsche Dir und deinen Lieben wunderschöne Osterfeiertage!
Viel Zeit zum Entspannen und Erholen!
Und gaaaaaaaaaaaaaanz viele, bunte Ostereier ;)
Liebe Grüße Kerstin
Tina meint
Ich bin gespannt, ob sie dir auch schmecken! Vielen Dank, dir auch schöne Feiertage mit deinen Lieben :)
Carlo meint
Hey Tina,
danke für das Rezept, habe es letzte woche nachgekocht und es ist echt super lecker geworden. Nur die Ravioli sahen bei mir leider nich so super aus wie bei dir. Habe mir auf Empfehlung von (Anmerkung: Link entfernt) eine Nudelmaschine von Marcato gekauft, allerdings ein anderes Modell wie du benutzt hast. Meinste es kann an der Maschine liegen oder muss ich einfach noch etwas üben?
Beste Grüße,
Carlo
Tina meint
Das freut mich! Inwiefern sahen sie denn nicht so gut aus? Bei mir hat’s auch einiges an Übung gebraucht, das stimmt schon. Mit der Zeit bekommt man ein Gespür für die Teigkonsistenz, die notwendige Menge Grieß, damit nichts anklebt usw.!
Tamara meint
Hallo Tina,
ich will mir eine Nudelmaschine kaufen, um auch Ravioli machen zu können. Deshalb hat mich die große Suchmaschine wohl zu dir gebracht!
Dein erstes Bild sieht genau so aus, wie ich mir die Ravioli in meinen Träumen vorstelle. Ich habe jetzt schon einiges über Nudelmaschinen gelesen und habe bei http://www.nudelmaschine-test.de gelesen, dass die Modelle von Marcato die besten sein sollen. Hast du auch so eine? Auf dem Bild konnte ich “Made in italy” lesen, ich bin mir aber nicht so sicher.
Ich würde mich freuen, wenn du mir helfen könntest, damit ich endlich auch mal loslegen kann :-)
LG, Tamara
Tina meint
Das freut mich :) Ja, ich habe eine uralte Marcato-Nudelmaschine, Modell “Ampia”, die noch meiner Großmutter gehört hat, und bin sehr zufrieden damit. Sie ist sehr stabil und wie ich letztens festgestellt habe, ist die dünnste Ausrollstufe zumindest dünner als bei Michis Nudelmaschine. Von mir gibt’s deshalb eine Kaufempfehlung, viel Spaß beim Nudelnmachen!