Ich bin kein Fan von Bolognese-Sauce, weshalb ich bislang auch kein besonderes Interesse an der klassischen Lasagne hatte. Bei 101cookbooks fand ich jedoch eine Variante, die mich sofort begeisterte: eine leichte Tomatensauce mit Mozzarellascheiben kommt zwischen die Lasagneplatten. Und die hat Heidi mit ihrer Nudelmaschine bis zur dünnsten Stufe ausgerollt, sodass sie das Gericht kurzum “Thousand Layer Lasagne” nannte, Deb von smitten kitchen hat das Wort “Baklasagne” (von Baklava und Lasagne) dafür kreiert – eine Nudelmaschine ist dieses Mal also Pflicht, ansonsten werdet ihr die Teigplatten niemals so dünn ausrollen können.
An den Rändern der Lasagneform werden die Pastablätter richtig knusprig, in der Mitte sind die Stücke besonders saftig und tomatig. Dadurch, dass die vielen Lagen Pasta die Sauce richtig aufsaugen, entstehen kompaktere Lasagnestücke als sonst, aus denen keine weitere Sauce mehr herausläuft. Ich kann mir die Lasagne, nicht ganz so hoch gestapelt und in kleine Quadrate geschnitten, auch gut als lauwarme Häppchen auf einem Buffet vorstellen – bei mir gibt es das Gericht in Zukunft jedoch sicherlich öfter als Abendessen mit einem frischen Blattsalat dazu. Ihr könnt die Lasagnefüllung ganz nach eurem Geschmack abwandeln und einfach eine Lasagne Bolognese mit vielen dünnen Pastablättern machen. Bei Deb kamen zum Beispiel noch Spinat und Ricotta zwischen die Pastablätter.
für vier bis sechs Portionen Tomaten-Mozzarella-Lasagne
150 g Weizenmehl, Type 00
250 g italienischer Hartweizengrieß
4 Eier, Größe L
2 TL Salz
ein paar Tropfen Olivenöl
800 g stückige Tomaten aus der Dose
2 kleine Schalotten
1 Knoblauchzehe
1 TL Chiliflocken
etwas trockenen Rotwein
1 EL Tomatenmark
250 g Mozzarella
Mehl und Grieß miteinander mischen und auf einem großen Holzbrett einen kleinen Berg daraus formen. Eine Mulde in die Mitte drücken und die Eier dort hineinschlagen. Salz dazugeben. Für die Lasagneblätter gebe ich außerdem ein wenig Olivenöl (maximal 1 EL) dazu – dadurch bleibt der Teig geschmeidiger und lässt sich leichter bis auf die letzte Stufe der Nudelmaschine ausrollen. Mit der Gabel Eier und Olivenöl vermischen, nach für nach Mehl von den Seiten hinzugeben und schließlich mit den Händen etwa 10 Minuten zu einem glatten, geschmeidigen Teig kneten. Einen Ball formen und mit Frischhaltefolie gut einwickeln. Eine Stunde bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
Währenddessen die Hälfte der Dosentomaten mit einem Mixer pürieren. Schalotten und Knoblauchzehe feinhacken. Mit etwas Olivenöl in einer beschichteten Pfanne gemeinsam mit den Chiliflocken glasig dünsten. Kurz vor Schluss das Tomatenmark dazugeben und kurz anbraten, danach mit etwa drei Schlucken Rotwein ablöschen. Kurz aufkochen lassen und die stückigen und die pürierten Dosentomaten hinzugeben. Die Sauce etwa fünf Minuten auf mittlerer Hitze köcheln lassen, dabei die restlichen Stücke grob mit einem Holzkochlöffel zerdrücken. Die Sauce sollte deutlich flüssiger als eine übliche Tomatensauce für Pasta sein, immerhin gibt sie die Flüssigkeit für jede Menge rohen Pastateig.
Mozzarella abtropfen lassen und mit einem scharfen Messer in sehr dünne Scheiben aufschneiden, das Endstück der Einfachheit halber in dünne Streifen schneiden. Den Pastateig mit der Nudelmaschine nach für nach auf die dünnste Stufe ausrollen. Wenn man die Teigplatten ein bis zwei Stufen vor der dünnsten Einstellung kurz antrocknen lässt, sinkt die Gefahr, dass der Teig reissen könnte. Selbst wenn manche Platten etwas zerfetzt aus der Maschine kommen, könnt ihr sie dennoch zwischendurch verwenden.
Ofen auf 175 Grad vorheizen. Eine hauchdünne Schicht Tomatensauce auf dem Boden einer beschichteten oder glasierten Lasagneform verstreichen und eine Lage Pasta darauf geben. Danach wieder eine dünne Schicht Sauce (man sollte sehr gut durchsehen können, ich habe für eine große Form immer etwas mehr als einen Esslöffel Sauce pro Lage gebraucht) und ein wenig Mozzarella darauf verteilen. Nicht die ganze Form muss jedes Mal komplett mit Mozzarella ausgelegt werden, insgesamt sollten sich die Mozzarellalagen immer wieder gut über die Fläche der Form verteilen, sodass später in jedem Stück genug Käse vorhanden ist. Danach wieder eine Lage Pasta darauflegen und mit einer reinen Schicht Tomatensauce fortfahren. So weiterverfahren und bei jeder zweiten Tomatensaucenschicht Mozzarella dazugeben.
Am Schluss den letzten Rest der Sauce auf der Pastadecke verteilen und die letzten Stücke Mozzarella zum Überbacken darauf verteilen. Für etwa 40 bis 45 Minuten in den Ofen geben – die Backzeit hängt auch von der Form eurer Lasagneform ab, quadratische Formen benötigen möglicherweise etwas länger (dann die Temperatur nach der Hälfte etwas herunterregeln), damit auch die Mitte der Tomaten-Mozzarella-Lasagne gar wird. eat it. love it.